Der Selbst- und Außenblick von Frauen und Männern in Selbstzeugnissen und Biographien, in Bild und Skulptur ist ein bedeutsamer Teil jeder gesellschaftlichen Kultur, der als reflexiver Blick auf das Menschsein viel über die jeweilige Gesellschaft aussagt. Weiblichkeits- und Männlichkeitsentwürfe wurden in der Vormoderne in allen zur Verfügung stehenden Medien konstruiert, aber zugleich auch negiert und überschritten. Selbst- und Außenblick werden in besonderer Weise in Autobiographien und Biographien, in Porträts und Selbstporträts verhandelt, die deshalb im Zentrum der FiMuR-Ringvorlesung 2024/25 stehen sollen. Wir möchten anhand von ausgewählten literarischen und künstlerischen Entwürfen von Geschlechterrollen im interdisziplinären Vergleich nachgehen und nach der Rolle literarisch/künstlerischer Genres sowie den sozialen, institutionellen, politischen und religiösen Rahmenbedingungen fragen, in denen diese entwickelt, verworfen und neuformuliert werden.
Dienstag, 28. Januar 2025, 18:30–20:00 Uhr, Hörsaal 2B:
Prof. Dr. Valeska von Rosen
Institut für Kunstgeschichte
Rolle und Rahmen. Künstlerinnen-Selbstdarstellungen im 16. Jahrhundert