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News/Aktuelles

Ausstellung & Ausstellungseröffnung (07.06): Toxicómano – Resistance in Public Space. Street Art from Colombia, kuratiert von Cristina Escobar de Ríos

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 KöX freut sich, die erste Einzelausstellung des kolumbianischen Künstlers Toxicómano Callejero in Düsseldorf zu präsentieren – eine der kraftvollsten Stimmen der zeitgenössischen lateinamerikanischen Street-Art. Unter dem Titel Toxicómano – Resistance in Public Space. Street Art from Colombia versammelt die Ausstellung Werke, die die kritische Kraft von Stencil und urbaner Kunst hervorheben und die Bedeutung des öffentlichen Raums als Ort des Protests, der Erinnerung und des Widerstands verdeutlichen.

Toxicómano Callejero ist ein künstlerisches Kollektiv mit Sitz in Bogotá, dessen Arbeit sich als Form des visuellen Aktivismus etabliert hat. In einem Land, das von systematischer Gewalt, Zensur, sozialer Ungleichheit und staatlicher Repression geprägt ist, fungiert ihre Kunst als visuelles Manifest gegen Machtstrukturen. Ihre Interventionen auf Wänden, Plakaten und in urbanen Räumen sind direkt, ironisch und tief politisch, mit einer unverkennbaren Ästhetik, die von Punk, Grafikdesign und Popkultur beeinflusst ist. Ihre Werke thematisieren auch Migration, mit Botschaften wie „Hablar español no es un crimen“ (Spanisch zu sprechen ist kein Verbrechen) oder „Nadie es ilegal“ (Niemand ist illegal). Obwohl diese Aussagen aus einem lateinamerikanischen Kontext stammen, finden sie starke Resonanz in aktuellen deutschen Debatten über Migration und Inklusion. In Zeiten zunehmender politischer und sozialer Polarisierung sind diese Botschaften besonders relevant in Stadtteilen wie Oberbilk, wo migrantische Gruppen einen wesentlichen Teil des sozialen Gefüges ausmachen, sowie im Bundesland Nordrhein-Westfalen, einer der kulturell vielfältigsten Regionen Deutschlands. 
 

Die Ausstellung Toxicómano – Resistance in Public Space. Street Art from Colombia präsentiert eine kritische Erzählung über den Einsatz von Kunst als Widerstandsmittel im öffentlichen Raum. Die ausgestellten Werke behandeln Themen wie Gewalt durch rechte Regierungen, strukturelle Diskriminierung, Ungleichheit, erzwungene Vertreibung und die Rolle der Medien bei der Radikalisierung der Gesellschaft. Dieser Ansatz macht die Ausstellung zu einem Ort der Reflexion und des Dialogs über die sozio-politischen Realitäten in Kolumbien, Lateinamerika und Europa.
Ein besonders hervorzuhebendes Werk ist eine Hommage an das ikonische Albumcover von Kraftwerk, das erstmals in Düsseldorf gezeigt wird. Diese Aneignung schafft eine symbolische Brücke zwischen widerständigen Ästhetiken und der digitalen Gegenwart, in der soziale Medien als Plattformen für Polarisierung und ideologische Manipulation fungieren. Die Stadt, Geburtsort von Kraftwerk, wird so zu einem Schlüsselort, um Kultur, Erinnerung und kritische Geschichte zu verbinden.

Kategorie/n: Kunstgeschichte