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Pilotprojekt: Die Digitalisierung der Archivalien zur Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“ aus den Beständen der Institutionen des Rheinlandes und die Verbindung und Veröffentlichung in einer Datenbank

Die Düsseldorfer Künstlervereinigung Das Junge Rheinland gehörte zu den ersten Künstlergruppen, die sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland gründeten. Von 1919 bis zu ihrer Auflösung durch die Nationalsozialisten 1938 versammelten sich in der Vereinigung und ihren Nachfolgeorganisationen (Rheingruppe und Rheinische Sezession) weit über 440 Akteur:innen aus Malerei, Bildhauerei und Graphik, Architektur, Gestaltung und Typographie, Literatur und Bühnenkunst. Gemeinsam verfolgten sie das Ziel, lokal und überregional Ausstellungsmöglichkeiten und Sichtbarkeit für die junge Kunst ihrer Gegenwart zu schaffen.

Anlässlich des 100jährigen Gründungsjubiläums des Jungen Rheinlands 2019 wurden in dem von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojekt „Das Junge Rheinland 1919-1932. Dynamiken eines Künstlernetzwerks“ (2017-2020) bereits die Struktur und die Vernetzung der Gruppe untersucht. Neben Fragen zum künstlerischen Spektrum, der wechselnden personellen Zusammensetzung, dem künstlerischen Austausch und der politischen Positionierung stand dabei auch die Auswertung sämtlicher Publikationen des Jungen Rheinlands im Fokus, wodurch mehr als 50 bis dahin nicht der Vereinigung zugerechnete Künstler:innen identifiziert werden konnten. Eine im Rahmen des Projektes erstmals angefertigte, umfassende Aufstellung der regionalen und überregionalen Archivbestände zum Jungen Rheinland hat zudem einen bis dahin ungehobenen Schatz an Objekten und Quellen zur Künstlernetzwerkbildung, zur Kunstkritik, den Mechanismen des Ausstellungswesens und des Kunsthandels der Zwanziger- und Dreißigerjahre vor Augen geführt. Diese bislang kaum bekannten Materialien rücken die Dynamiken um die beteiligten Personen in ein völlig neues Licht und zeigen, dass die Künstler:innen im Rheinland während der Weimarer Republik bislang nur unzureichend erforscht wurden und die Rolle dieser Kulturregion in der Kunstgeschichtsschreibung nach wie vor unterschätzt wird. Während Kunstzentren wie Berlin, München, Dresden und natürlich Paris und Wien stetige Aufmerksamkeit in der Forschung fanden, wurden die Künstler:innen des Jungen Rheinland nicht zuletzt hinsichtlich ihres Austausches mit anderen Regionen weitestgehend marginalisiert.

Im Rahmen des Pilotprojektes „Die Digitalisierung der Archivalien zur Künstlervereinigung Das Junge Rheinland aus den Beständen der Institutionen des Rheinlandes und die Verbindung und Veröffentlichung in einer Datenbank“ werden nun die bislang nicht digitalisierten bzw. nicht einmal inventarisierten Archivalien und Materialien aus drei exemplarischen Beständen (des Heinrich-Heine-Instituts und des Stadtmuseums Düsseldorf sowie der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln) erfasst, verzeichnet und digitalisiert sowie in einer wissenschaftlichen Forschungsdatenbank zusammengeführt und zugänglich gemacht, um so eine Grundlage für die weitere Erforschung der Künstlervereinigung das Junge Rheinland zu bilden. Dabei gilt es, das methodische Vorgehen zu erproben, die technischen Anforderungen an die vorhandene Forschungsdatenbank zu prüfen und gegebenenfalls notwendige Anpassungen vorzunehmen.

Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landschaftsverband Rheinland.

Kooperationspartner

Theaterwissenschaftliche Sammlung der Universität zu Köln

Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf

Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf

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