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Produktion von Kultur / La production de la culture

Deutsch-französisches Kolloquium „Produktion von Kultur“ / „La production de la culture“ im Rahmen der Saison culturelle France-Nordrhein-Westfalen

6. und 7. November 2008 im Palais Wittgenstein, Düsseldorf.

Veranstaltet vom Forscherverbund „Produktion und Materialität“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch


„Produktion von Kultur“
Technische und wirtschaftliche Produktion stellen wir uns als einen geregelten und geplanten Prozess vor; dagegen verbinden wir die Konzepte kreativer Produktion nicht erst seit der Romantik mit einem Moment der Improvisation und des Unbestimmbaren. Diese Differenz zwischen Wirtschaft und Technik auf der einen, Kunst, Wissenschaft und Bildung auf der anderen Seite prägt nach wie vor unsere Vorstellungen, doch geht es längst nicht mehr, einzelne Felder der Produktion einer dieser Seiten zuzuschlagen. Die Verzahnung von Technik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst ist dazu viel zu eng geworden. Das reicht vom Aufgreifen komplexer technischer Verfahren in der Kunst bis hin zur Bedeutung der Kultur als Wirtschaftsfaktor, oder von den Trainingslabors für Wirtschaftsmanager bis hin zur Kunst des Produktdesigns, von der Produktion (und dem Design) der Lebensformen bis hin zum Sponsoring von Kunstausstellungen und Theateraufführungen.

Die kulturellen Traditionen, in denen Kulturen selbst diese Differenz konzipieren und darstellen, sind unterschiedlich, und damit auch die Formen, in denen Gesellschaften diese Differenz organisieren und reflektieren. Das kann zu verschiedenen Bewertungen, Akzentsetzungen und Hindernissen in der Kooperation gemeinsamer Projekte führen. Die Wahrnehmung einer solchen Differenz hilft aber auch, die der eigenen Praxis impliziten Setzungen zu verstehen und potentielle Konvergenzen zu erkennen. Das deutsch-französische Kolloquium wird dieses Verhältnis von Produktion und Kultur in den theoretischen Konzepten, in historischen Praktiken und aktuellen Abläufen im Kulturbetrieb untersuchen.

Die Themenfelder
Der Themenkomplex Produktion von Kultur berührt viele grundsätzliche Fragestellungen unseres täglichen Lebens, zuallererst diejenige nach dem spezifischen Verständnis von ‚Produktion’ und ‚Kultur’. Sind bereits diese beiden Begriffe länderspezifisch, historisch und kulturell geprägt, so trifft dies in noch höherem Maße auf die Kombination von ‚Produktion’ und ‚Kultur’ zu. Ausgehend vom Werden der Dinge und dem Wesen der Produktion soll mit diesem Kolloquium der Produktionsprozess von bildender oder darstellender Kunst und Musik ebenso befragt und zur Diskussion gestellt werden wie die Bildung von Werten, die Produktion von Kulturräumen und die Produktion von Kultur als Wertschöpfungsfaktor. Zur Sprache kommen sollen sowohl die Deutung des Produktionsprozesses als auch der Faktoren von Kultur in Frankreich und in Deutschland, mit dem Ziel, die diesbezüglichen kulturellen Unterschiede offen zu legen und deren Ursachen zu ergründen. Im Einzelnen werden die Themenfelder „Ästhetik“, „Werte“, „Topographie“ und „Kulturwirtschaft“ in Vorträgen namhafter deutscher sowie französischer Wissenschaftler und Kulturschaffender vertieft.

Verantwortlichkeit: