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Kaiser-Wilhelm-Museum-Krefeld 2016

Das Abenteuer unserer Sammlung

Das ist der Titel der ersten Inszenierung der eigenen Bestände im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld nach seiner Wiedereröffnung.
Frau Friedel und Herr Janzen führen uns am 9. September 2016 durch das Haus. Sie geben uns einen Einblick in die Geschichte des Museums, das einst als Denkmal für Wilhelm I. dienen und gleichzeitig die Aufgaben eines Museums erfüllen sollte. Die Entwicklung erfolgte nicht geradlinig, und so zeigt die Ausstellung neben dem Schwerpunkt Zeitgenössische Kunst nach 1945 immer wieder in riskanten Sprüngen und spannenden Dialogen Werke aus anderen Epochen und aus anderen Gattungen. Viele Impulse entstammen den Ausstellungen moderner Kunst im Krefelder Haus Lange.
Der Saal mit Werken des Expressionismus zeigt mit einer Ausnahme („Gefleckte Kühe“ von Emil Nolde 1913) nur Arbeiten, die nach 1945 erworben wurden; 99 Werke waren als „entartete Kunst“ aus dem Museum entfernt worden. Besonders stolz ist das Haus auf die Werke des in Krefeld geborenen Heinrich Campendonck, der im Kreis des Blauen Reiters mitarbeitete.
Im Zuge der Sanierung wurden vier Wandgemälde wieder freigelegt, die Johan Thorn-Prikker 1923 für den Skulpturensaal geschaffen hat: der Zyklus „Lebensalterzeigt die vier Szenen Kindheit, Jugend, Mannesalter, Reifes Alter. Der Künstler verknüpft das Thema mit den vier Jahreszeiten.
Der in Krefeld geborene Joseph Beuys hat im Kaiser-Wilhelm-Museum noch selbst eine Raumfolge mit sieben seiner Werke gestaltet. Wenn man dem Gartenschlauch des „Brunnen“ von 1952 folgt, landet man in der Studierstube „Barraque D’Dull Odde“, von Beuys als „Arbeitsplatz eines Wissenschaftlers/Künstlers“ bezeichnet, der auf der Suche ist nach einem „erweiterten“ Kunstbegriff, der alle Bereiche des Lebens umfassen soll.
Herzlichen Dank an die Krefelderin Frau Helga Smits für Planung und Organisation dieser beeindruckenden Führung. Das Museum hat für 2017 den zweiten Teil des „Abenteuers“ angekündigt.

Paul Land

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